Deine Fragen zum Tod und zur Trauer beantwortet oder warum jeder seinen eigenen Weg finden muss

Eine Seifenblase liegt auf grünem Gras in einem Ostschweizer Garten, umgeben von blühenden rosa und weißen Blumen. Das Sonnenlicht spiegelt sich auf der Seifenblase und den Blättern, als ob es einen sanften Moment des Abschieds einfangen würde.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Der Tod und die Trauer – zwei Themen, die uns alle irgendwann einmal beschäftigen und betreffen, aber über die selten offen gesprochen wird. Vielleicht hast Du Dich schon gefragt, wie Du mit dem eigenen Sterben umgehen kannst, oder wie Du Deinen Liebsten in ihrer Trauer beistehen kannst? Es ist völlig normal, Fragen zu haben, die sehr emotional sind und uns tief im Herzen treffen können. Es gibt aber auch Fragen, die oft unbeantwortet bleiben, weil wir uns nicht trauen, sie laut auszusprechen oder weil es keine Antwort gibt, die für einen selbst passend erscheint. In diesem Blog möchte ich gemeinsam mit Dir einige der häufigsten Fragen rund um den Tod, die Trauer und den Umgang mit Trauernden durchleuchten.

Trauer ist ein sehr persönlicher Prozess und es gibt keine universellen Antworten, die für jeden passen. Vielmehr sind die folgenden Fragen als Gedankenstütze gedacht. Sie sollen Dir als Anregungen dienen und Dir dabei helfen, Deine eigenen Antworten und Wege zu finden. Egal, ob Du selbst einen Verlust erlebt hast oder jemand anderem zur Seite stehen möchtest, lass uns zusammen auf diese Reise gehen und das komplexe Thema des Abschieds und der Trauer ein Stück entwirren. Es gibt viel zu entdecken!

Und wenn Du möchtest, kannst Du Deine Reise mit mir gehen. Ich bin Deine Trauerbegleiterin, Dein Fels in der Brandung, Deine Zuhörerin.

Fragen und Antworten rund um den Tod

Wie kann ich mich auf den Tod vorbereiten? Kann ich mich überhaupt auf den Tod vorbereiten?

Der Tod und die Vorbereitung darauf ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Werde Dir zunächst Deiner Werte und Wünsche bewusst. Schreckt Dich der Tod eher ab oder ist es für Dich selbstverständlich darüber zu reden? Das hängt auch davon ab, wie und ob in Deiner Familie über den Tod gesprochen wird, oder ob er ein Tabuthema ist.
Du solltest Dich ausserdem bewusst mit den Fragen auseinandersetzen:

  • Wie möchte ich bestattet werden?
  • Wie soll meine Abschiedsfeier sein? Möchte ich, dass mein Leben gefeiert wird oder soll es doch lieber ein stiller Abschied sein?
  • Was sind meine Wünsche und was möchte ich auf keinen Fall?

Es kann hilfreich sein, wenn Du Deine Gedanken aufschreibst, ergänzt, umformulierst oder bei Bedarf sogar streichst. So kannst Du Dich auf Deinen Tod vorbereiten und Deine Familie weiss genau, was Du möchtest und was nicht. Auch ist es hilfreich und erleichternd, wenn Du mit Deinen Liebsten über Deine Gefühle, Gedanken und Ängste sprichst. Vielleicht haben sie ähnliche oder die gleichen Gefühle, Gedanken und Ängste. Es ist okay Angst zu haben und unsicher zu sein. Wenn ein geliebter Mensch bald sterben wird, können die vorgängigen Gedanken hilfreich sein. Der Tod wird wohl immer noch ein Schock sein, da wir nie wissen, wann genau er eintritt, aber der Gedanke an den Tod ist nicht mehr neu. Das hilft uns in der Trauer unsere Gefühle besser benennen zu können und über den Tod zu sprechen.

Was passiert nach dem Tod?

Die Antwort auf diese Frage kommt sehr darauf an, an was Du glaubst, welches Deine Werte und Überzeugungen sind, in welcher Kultur Du aufgewachsen bist, ob Du religiös oder spirituell bist, um nur einige zu nennen. Rein materialistisch gesehen, wird der Tod als Ende allen Lebens gesehen. Aus religiöser oder spiritueller Sichtweise geht das Leben nach dem Tod weiter. Diese Perspektive kann helfen, den Schmerz der Trauer erträglicher zu machen, da es ein Leben nach dem Tod gibt, wir wieder geboren werden oder wir die Erinnerungen an den geliebten Menschen fortleben lassen. Egal, welche Vorstellungen Du hast und wo Du gerade stehst, es sind Deine Vorstellungen und sie müssen für Dich stimmen.

Wie kann ich mit dem Tod umgehen?

Zunächst, es gibt kein Richtig oder Falsch in der Art zu trauern. Wichtig ist, dass Du trauerst und so lernst mit dem Tod umzugehen und diesen zu akzeptieren. Wie Du mit dem Tod umgehst, hängt ganz davon ab, was Dir vielleicht schon in anderen Krisensituationen gut getan hat. In jedem Fall aber, solltest Du Dir Zeit nehmen, denn der Umgang mit dem Tod ist kein Sprint, sondern gleicht eher einem Marathon.

Nimm Dir Zeit, Deine Gefühle zuzulassen – Weinen, nachdenken, Wutausbrüche, alles ist erlaubt.

Gespräche mit anderen können Dir helfen mit dem Tod umzugehen. Freunde, die Familie, Trauerbegleitung, Trauergruppen können für Dich eine wertvolle Unterstützung sein. Wenn Du lieber Deine Gedanken und Gefühle niederschreiben möchtest, kannst Du auch das tun. Und auch das kreative Arbeiten wie zum Beispiel Malen oder Musizieren können hilfreich sein. Probiere aus, finde Deine eigene Methode und Deinen Weg, wie Du mit dem Tod umgehen kannst. Sie soll zu Dir und Deiner Persönlichkeit passen. Du sollst Dich nicht verbiegen müssen, weil andere Deinem Weg nicht zustimmen. Es ist Dein Weg und Dein Umgang mit dem Tod.

Gibt es eine Antwort auf das Warum?

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das „Warum“ oft das, was uns am meisten beschäftigt. Warum ausgerechnet sie/er? Warum trifft es mich? Warum ist das Leben so ungerecht? Warum ist es nicht so gekommen, wie ich es mir vorgestellt habe?

Nach einem Verlust verlernen wir die Leichtigkeit des Lebens und müssen erst noch lernen die Trauer zuzulassen. Das heisst, die Frage nach dem „Warum“ ist eine natürliche Reaktion, die unter anderem mit der Angst vor dem Ungewissen einhergeht. Wir wissen und können uns nicht vorstellen, wie die Zukunft ohne den geliebten Menschen sein soll und kann. Es kann hilfreich sein, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, die Niedergeschlagenheit, unendliche Traurigkeit und Wut zuzulassen. Denn tief in uns drinnen wissen wir, dass alles einen Anfang und ein Ende hat. Wenn wir das akzeptieren, können die schönen Erinnerungen an den geliebten Menschen hervortreten. Wir können langsam wieder am Leben teilnehmen. Unser geliebter Mensch wird immer einen Platz bei uns haben, er wird uns täglich begleiten und uns zum Lachen und zum Weinen bringen. Das „Warum“ flackert vielleicht hier und da auf, als kleine Flamme, aber wir haben die Leichtigkeit des Lebens zurückgewonnen und wieder gelernt, dass es liebens- und lebenswert ist. Du hast vielleicht Deine Antworten auf das „Warum“ gefunden.

Warum schweigen wir, wenn es um den Tod geht?

Der Tod macht uns sprachlos, weil wir unter Schock stehen, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. Oft liegt es aber auch an der Angst vor der Trauer und den damit einhergehenden unangenehmen Gefühlen, die hervorkommen können, dass wir lieber schweigen. Oder wir haben nicht gelernt offen über den Tod, unsere Ängste und Unsicherheit zu sprechen. Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du Dich in einer der beschriebenen Situationen wieder erkannt? Oder gibt es noch ganz andere Gründe, warum wir nicht über den Tod sprechen?

Fakt ist, dass der Tod und die damit verbundene Trauer in unserer Gesellschaft Tabuthemen sind. Wir wissen nicht, was nach dem Tod passiert. Das macht Angst und so schieben wir den Gedanken an den Tod lieber beiseite, lernen nicht damit umzugehen und schweigen lieber. Doch gerade in dem Schweigen liegt die Schwierigkeit. Kannst Du trauern und den Verlust verarbeiten, wenn Du schweigst? Nein. Versuche in kleinen Schritten über den Tod zu sprechen, zunächst mit Deiner engsten Bezugsperson und weite dann den Personenkreis aus. Je häufiger Du über den Tod sprichst, desto einfacher wird es für Dich und Deine Umgebung. So kannst Du helfen, dass das Tabu über den Tod immer kleiner wird und allmählich ganz verschwindet.

Fragen und Antworten rund um die Trauer

Wie lange dauert die Trauer? Hat die Trauer ein Ablaufdatum?

Nein, die Trauer hat kein Ablaufdatum und die Trauer hört auch nicht wirklich auf. Sie wird mit der Zeit anders, sie verändert sich. Oder anders gesagt, dass Gefühl der Trauer verändert sich mit der Zeit. Zunächst ist alles turbulent, die Trauerwellen sind hoch und scheinen Dich förmlich zu erdrücken. Doch mit der Zeit werden die Wellen kleiner; es stellt sich ein Gleichgewicht ein – ein Gleichgewicht aus Traurigkeit, vielleicht Wehmut und schönen Erinnerungen.

Wie lange Deine Trauer nun dauert, hängt davon ab wie Deine Beziehung zur verstorbenen Person war, wie Deine persönliche Situation gerade ist und wie Du generell mit Verlust umgehen kannst. Trauer kann von Wochen bis mehrere Jahre dauern. Wichtig ist,

  • dass Du Dir die Zeit nimmst, die Du brauchst.
  • dass Du Dich nicht unter Druck setzen lässt.
  • dass Du Dich nicht rechtfertigen musst.

Denn Deine Trauer ist einzigartig!

Darf ich meine Trauer öffentlich zeigen, z.B. durch Weinen, darüber reden etc.?

Auf jeden Fall! Trauer ist ein ganz normales Gefühl, wie Freude, Glück, Langeweile oder zum Beispiel Angst. Deine Trauer zu zeigen kann ein wichtiger Teil Deines Heilungsweges sein und therapeutisch auf Dich wirken. Deine Trauer auszudrücken heisst nicht „nur“ zu weinen, sondern auch darüber zu sprechen und Deine Gefühle auszudrücken. Indem Du Deine Trauer zeigst, machst Du Dich verletzlich, was okay ist. Denn das zeigt Deine menschliche Seite und viele finden das empathisch.

Wo finde ich Unterstützung in meiner Trauer? Und kann ich professionelle Unterstützung annehmen, ohne dass ich schief angeschaut werde?

Du findest Unterstützung bei Deiner Familie und Freunden, in Selbsthilfegruppen oder bei professionellen Trauerbegleiter:innen. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir Deine Familie und Freunde keine ausreichende Unterstützung sind, solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe holen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut und Stärke, wenn Du Dir Hilfe holst. In der Trauerbegleitung bekommst Du den Halt, den Du gerade brauchst. Zusammen mit Deinem:r Trauerbegleiter:in kannst Du

  • Deine Emotionen benennen.
  • Antworten auf noch offene Fragen finden.
  • für Dich geeignete Rituale finden, die Dir in Deinem Trauerprozess helfen.

Wenn du das Gefühl hast, dass du Hilfe brauchst, zögere nicht, sie zu suchen. Ich kann Deine Trauerbegleiterin sein, wenn Du das möchtest.

Welche Gefühle sind in der Trauer normal?

Alle Gefühle sind in der Trauer normal.

Du kannst sie einzeln oder geballt fühlen. In einem Moment bist Du glücklich, nur um gleich darauf tief traurig oder sogar wütend zu sein. Auch Schuldgefühle, Verwirrung, Albernheit, Neid, Aufregung oder Erleichterung sind natürliche Emotionen in der Trauer, nur um Einige zu nennen. Im Zusammenhang mit der Trauer wird auch oft über die Achterbahn der Gefühle gesprochen, da es sich so anfühlst als sässe man sprichwörtlich in Einer – als würdest Du ständig zwischen den verschiedenen Gefühlen hin- und herwechseln. Wichtig ist, alle Gefühle zuzulassen und ihnen Raum zu geben, sie anzunehmen und zu akzeptieren. Schiebst Du ein Gefühl beiseite, kommt es umso heftiger zurück. Wenn Du Dich mit dem aktuellen Gefühl auseinandersetzt, kannst Du trauern und heilen, denn es ist Teil des Trauerprozesses und ganz natürlich.

Was sind die Trauerphasen?

Es gibt unterschiedliche Modelle der Trauerphasen. Allen gemein ist, dass nicht jeder alle Phasen durchläuft und nicht in der gleichen Reihenfolge. Die Trauer ist kein linearer Prozess, bei dem jede Phase nach ihrem Abschluss einen Haken bekommt und nicht wieder kommt. Im Gegenteil. Die Trauer gleicht eher Wellen, die kommen und gehen, in unterschiedlicher Stärke und Höhe. Die Trauerwellen können Dich umherwirbeln, verschlucken, Dir den Boden unter den Füssen wegziehen oder nur leicht Deine Zehen umspielen. Dies gleicht dem Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Phasen und ist völlig normal.

Die bekanntesten Trauermodelle:

Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-RossTrauerphasen nach Verena KastDas LAVIA-Trauermodell© Mechthild Schroeter-RupieperTrauerkaleidoskop nach Chris PaulTraueraufgabenmodell nach William Worden
Umfassen fünf Stadien:
1. Verleugnung
2. Zorn
3. Verhandlung
4. Depression
5. Akzeptanz.
Umfasst vier Stadien:
1. Nicht-wahrhaben-wollen
2. Aufbrechende
3. Emotionen
4. Suchen und Sich-Trennen
5. Neuer Selbst- und Weltbezug
Ein Modell mit drei Ebenen:
1. Ebene: Landschaft (wahrnehmen – anerkennen – entdecken – erinnern – mitteilen)
2. Ebene: Labyrinthweg (wahrnehmen – durchleben – gehen lassen – mitteilen) und Symbole (innehalten – entdecken – anerkennen – stärken – besinnen)
3. Ebene: Farben (Funktionieren, Begreifen, Akzeptieren, Fühlen, Veränderung, Beziehungsort)
Umfasst sechs Facetten:
1. Überleben
2. Wirklichkeit
3. Gefühle
4. Sich anpassen
5. Verbunden bleiben
6. Einordnen
Umfasst vier Aufgaben:
1. Aufgabe: Den Verlust als Realität akzeptieren
2. Aufgabe: Den Schmerz verarbeiten
3. Aufgabe: Sich an eine Welt ohne die verstorbene Person anpassen
4. Aufgabe: Eine dauerhafte Verbindung zu der verstorbenen Person inmitten des Aufbruchs in ein neues Leben finden

Trauern Männer und Frauen gleich?

Männer und Frauen trauern oft unterschiedlich. Das bedeutet aber nicht, dass die eine Art und Weise zu trauern besser oder schlechter – richtig oder falsch ist. Die Art und Weise wie wir trauern ist individuell, so wie jeder Mensch individuell ist. Daher sollten wir die individuellen Bedürfnisse und Ausdrucksformen immer respektieren. Frauen sprechen oft offen über ihre Trauer und Gefühle und zeigen ihre Emotionen. Sie suchen aktiver nach Hilfe und Unterstützung, sei dies in Form von Trauerbegleitung oder Trauergruppen.
Männer verarbeiten ihre Trauer eher für sich allein und im Stillen. Sie zeigen ihre Gefühle nicht offen, da sie es häufig nicht gelernt haben. Sie lenken sich vielfach ab, sei dies durch Arbeit, Sport oder andere zeitintensive Freizeitaktivitäten.
Das heisst aber nicht, dass es nicht auch genau umgekehrt sein kann. Frauen, die nicht offen über ihre Gefühle und Emotionen sprechen und sich ablenken respektive Männer, die offen über ihre Gefühle und Emotionen sprechen und sich Hilfe holen, gibt es gleichermassen.

Fragen und Antworten im Umgang mit Trauernden und deren Angehörige

Wie kann ich Trauernden beistehen?

Was bedeutet für Dich „jemandem beistehen“? Oder wie möchtest Du, wie Dir jemand beisteht? Oft wissen wir bereits im Unterbewusstsein, was für eine trauernde Person gut ist und was nicht. Du kannst aktiv Deine Hilfe anbieten, indem Du der trauernde Person Deine Hilfe anbietest. Sei für sie da und habe ein offenes Ohr. Achte auf die Bedürfnisse der trauernden Person. Manchmal möchte sie reden, manchmal möchte sie aber auch schweigen und einfach still dasitzen. Alles ist erlaubt und Du solltest die Stille aushalten und nicht mit Worten füllen.

DOS:

  • Wie geht es Dir heute?
  • Möchtest Du mit mir über ….. sprechen? (Setze den Namen des Verstorbenen ein)
  • Möchtest Du heute / morgen mit mir spazieren gehen?
  • Darf ich Dir morgen etwas zum Mittagessen / Abendessen bringen?
  • Möchtest Du, dass ich auf eine Tasse Tee oder Kaffee zu Dir komme?

DON’TS:

  • Melde Dich, wenn Du etwas brauchst. Dann helfe ich Dir.
  • Urteile nicht.
  • Gebe keine Ratschläge, wenn Du nicht nach einem Rat gefragt wirst.

Ist es wirklich schlimm, Floskeln bei der Trauer zu verwenden?

Floskeln und Trauer passen nicht zusammen und werden oft als unangebracht empfunden. Bitte verwende KEINE Floskeln, sondern sei ehrlich und einfühlsam. Vieles rückt nach dem Tod eines geliebten Menschen in ein anderes Licht. Vielleicht werden Dinge wichtig, die vorher unwichtig waren. Etwas, was bisher selbstverständlich war, wird jetzt möglicherweise angezweifelt oder unmöglich. Vermeide in jedem Fall Sätze, die die Trauer kleinreden, verharmlosen oder beschleunigen! Gebe der trauernden Person stattdessen Raum zu trauern und ihre Emotionen zu zeigen!

DOS:

  • Es tut mir leid für Deinen Verlust.
  • Ich denke an Dich.
  • Ich weiss gerade nicht, was ich sagen soll.
  • Ich bin für Dich da.

DON’TS:

  • Die Zeit heilt alle Wunden.
  • Jetzt ist aber auch wieder gut.
  • Es war Gottes Wille.
  • Das Leben geht weiter.
  • Ihr könnt ja einfach ein weiteres Kind bekommen. (Nach eine Fehlgeburt / stillen Geburt)
  • Es war ja noch so früh. (Nach einer frühen Fehlgeburt)

Ich weiß nicht, wie ich eine trauernde Person ansprechen kann und darf

Es kann unangenehm sein und oft fühlen wir uns unwohl, wenn wir einer trauernden Person gegenüberstehen. Es ist also verständlich, wenn Du nicht weisst, wie Du eine trauernde Person ansprechen kannst und darfst. Wie schon bei der Frage oben geschrieben, sei ehrlich und einfühlsam. Spreche die Person mit Namen an und sage zum Beispiel: „Ich habe von Deinem Verlust gehört und möchte Dir mein Beileid aussprechen. Wie geht es Dir heute?“ Und wenn du nicht weisst, was Du sagen sollst, dann teile genau das mit. Ein Ehrliches „Mir fehlen die Worte“ oder „Ich weiss nicht, was ich sagen soll“ ist besser als die trauernde Person zu ignorieren, gar nichts zu sagen oder so zu tun, als wäre nichts passiert. Deine Anteilnahme zeigt, dass Du die Situation respektierst und die Trauer anerkennst.

Kann ich einfach die Straßenseite wechseln, wenn mir eine trauernde Verwandte/Bekannte begegnet?

Bitte nicht! Wenn Du die Strassenseite wechselst, könnte das als Distanzierung interpretiert werden und ist verletzend. Wenn Du einer trauernden Person auf der Strasse begegnest, halt an und spreche sie an. Es genügt oft ein „Hallo“ oder „Ich denke an Dich“. Wenn ihr dann ins Gespräch kommt, lass es zu und höre aktiv zu, gebe aber keine Ratschläge, wenn Du nicht direkt danach gefragt wirst. So zeigst Du Deine Anteilnahme und Anerkennung der Trauer.

Wie gehe ich mit trauernden Angehörigen um? Kann ich ihnen überhaupt beistehen?

Für trauernde Angehörige kannst Du genauso da sein, wie für direkt Betroffene. Sei einfach da und höre zu. Vielleicht möchten sie Dir von schönen Erinnerungen an den Verstorbenen erzählen, dann muntere sie dazu auf. Oder halte mit ihnen die Stille aus, wenn sie nicht reden möchten. Alleine durch Deine Anwesenheit kannst Du Trost spenden – es müssen nicht immer die perfekten Worte sein.

Fazit

Der Tod und die Trauer sind Themen, die uns alle irgendwann betreffen. Jeder geht aber unterschiedlich damit um. Trauer ist individuell und jeder zeigt seine Trauer auf seine Art und Weise. Genauso gibt es keine Regeln, wie lange die Trauer dauert. Im Gegenteil, sie verändert sich eher, bleibt aber immer vorhanden – mal stärker, mal schwächer. Wichtig ist, dass Du Deine Gefühle und Emotionen zulässt und nicht unterdrückst. Suche Dir Unterstützung bei Deiner Familie, Freunden oder Fachleuten, um über Deine Emotionen zu sprechen.

Ein offenes Ohr, ehrliche Anteilnahme und aufrichtige Hilfe sind für Trauernde wichtig und werden geschätzt. Auch wenn Du gerade selbst trauerst, biete Deine Hilfe an, wenn Deine Gemütslage es zulässt. Teile gerne Deine Gedanken oder Fragen mit mir. Ich bin für Dich da – ich bin Dein Fels in der Brandung Deiner Trauerwellen.

„Ich bin nicht der Tod, ich tausche nur die Räume. Ich leb in euch, und geh durch eure Träume.“ (Sprichwort von Michelangelo)